Freitagsansprache – Die Geschichte von
Adam und Eva
Ayatollah Dr. Torabi
Das Einhalten der Gesetze Gottes ist der Garant für das Glück einer Familie; hierzu wird auf vier Aspekte eingegangen:
1. Das Ziel des Teufels (Shaytan) war es, die Familie Adam und Evas zu zerstören – soverfolgt er jenes Ziel ebenso bei den Kindern Adams.
2. Adam und Eva haben das Paradies, in dem sie lebten, nicht zur Genüge wertgeschätzt
und so gaben sie dieses Leben sehr leicht aus der Hand. Die Kinder Adams müssen auf der Hut sein, dass sie nicht das gleiche Übel trifft.
3. Adam und Eva haben sich unbedacht dem verbotenen Baum genähert und von ihm gekostet. Die Kinder Adams sollen daher dem Zweifel und dem Falschen nicht zu nahe
kommen, damit sie nicht in „Haram“ (religionsrechtlich Verbotenes) verfallen.
4. Die Familie Adam und Evas hat mit dem Ungehorsam gegenüber den göttlichen Weisungen einen noch größeren Segen negiert, sodass sie diesen nie erreichten und stattdessen in ihrer Unvollkommenheit verblieben. Die Kinder Adams werden, je mehr sie von ihrem Verstand Gebrauch machen, einsehen, dass im Ungehorsam gegenüber den göttlichen Geboten nichts Gutes zu finden ist und darüber hinaus werden sie das, was sie besitzen, zusätzlich verlieren.“, damit sie merken , was ihnen durch ihre Scham verborgen war.“ (Al-A’raf | 7:20)
5. Aspekt: Das Ziel des Satans (Shaytan) war es, das Ansehen der Familie von Adam und Eva zu rauben. Wir sehen, dass das Ansehen und der Ruhm Adams sogar über die Schöpfung hinaus bis in die Himmel und zu den Engeln reichte. Nachdem er erschaffen worden war, wurde allen die Niederwerfung vor Adam auferlegt. Darüber hinaus schloss der gepriesene Gott mit Adam ein Bündnis und ließ seine kleine ansehnliche Familie mit seinem vollkommenen göttlichen Respekt an ihren Platz im Paradies und ehrte sie. Daher genossen Adam und Eva bei Gott ein Ansehen. Der Satan wollte dieses Ansehen zerstören. Wenn die Familien, besonders die geehrten jüngeren Familien, das Streben in
ihrem Leben auf die Zufriedenheit Gottes ausrichten – so werden sie gewiss bei Gott zu Ansehen kommen. Überall, wo die Jungen bei ihren Entscheidungen in Zweifel geraten, sollen sie schauen, welche Entscheidung die Zufriedenheit Gottes erreicht und dem
nachgehen. Das ist der Garant für das Glück der Familie. 6. Aspekt: „Dann hat der Satan sie dort ausgleiten lassen und hat sie aus dem Zustand
heraustreten lassen, in dem sie waren.“ (Al-Baqarah | 2:36) Die Familie von Adam und Eva schätzte den Segen, mit welchem sie überschüttet wurden, nicht genug und erlaubte dem Teufel mit Leichtigkeit auf sie Einfluss zu nehmen und sie vom Segen
auszuschließen. Die Menschen ersehnen und begehren stets das, was nicht in ihrer Befugnis ist und sie schätzen den Wert des vorhandenen Segens erst dann, wenn dieser ihnen entzogen wird. Jawohl, es geschieht erst nach dem Verlust des Segens, dass der
Mensch versteht, welch einen Segen er in Wahrheit genossen hat und wie gut es gewesen wäre, wenn er aus jenem besseren Nutzen gezogen hätte. Wie schön ist es, wenn die geehrten Familien dieser historischen Lehre mehr Aufmerksamkeit schenken.
7. Aspekt: „Dann aßen sie beide davon, da hat sich ihnen ihre Scham herausgestellt.“ (Ta Ha |20:121) Darüber hinaus riet der gepriesene Gott der Familie von Adam und Eva in aller Klarheit: والتقرباهذهالشجرة ;also kommt diesem Baum so gar nicht nahe, damit ihr nicht den Einflüsterungen verfallt und von jenem isst. Genauso wie man sagt: „Kommt
einer Schlange nicht zu nahe“, was ein Ahnen der Ernsthaftigkeit der Gefahr beinhaltet;
eine Gefahr, die es erfordert, dass durch das Verbot eines sich Näherns die
Wahrscheinlichkeit eines Kontaktes so klein wie möglich gehalten wird. Leider ist es
heutzutage so, dass wenn man einigen sagt: Folgender Stoff in den Nahrungsmitteln
schadet Dir, sie dem mehr Achtung schenken, als wenn man ihnen sagt:Das
Nichtbefolgen eines göttlichen Gesetzes schadet deiner Menschlichkeit und deinem
Glauben.In jedem Fall kamen sie, da die neu gegründete Familie Adam und Evas Ehrgeiz
hatte und sie an Dinge wie das Ewigsein und Ansehen dachten, gedanklich den
Einflüsterungen und dem Zweifel nahe und waren so verleitet von jenem Baum zu
kosten. („..Dann, als sie gekostet hatten von dem Baum, hat sich ihnen ihre Scham
offenbart und sie haben begonnen, sich die Blätter des Gartens anzuheften;..“. Al-A’raf |
7:22) Es ist eine Tatsache, dass wenn jemand viel an Sünden denkt, er sich dem Zweifel
und den Versuchungen nähert und die Wahrscheinlichkeit in „Haram“ (religionsrechtlich
Verbotenes) zu verfallen, in diesem Fall groß ist. Die Familien müssen diesem geistigen
und erfahrungsgemäß bestätigten Prinzip mehr Beachtung schenken. Das Vermeiden der
Annäherung an das göttlich Verbotene ist der beste Weg der Frömmigkeit; es ist das, was
die Grundlage des Häuslichen und der Familie erhält und sie standhaft macht.
8. Aspekt: „Und Adam befolgte das Gebot seines Herrn nicht und ging irre“ (Ta Ha, Vers
121)ی غو bedeutet in diesem Vers, dass er scheiterte und den Weg verließ (Misbah). Es ist
zu erwähnen, dass das Ziel des Zumscheiternbringens und Beirrens durch die
Einflüsterungen des Iblis (Shaytan) der Verlust des richtigen Weges ist, was sich der
Teufelwünscht. Der Ungehorsam gegenüber Gott ist es, welcher das Scheitern der
Menschen bewirkt und die Absicht, die hinter dieser Tat steckt, wird ohnehin nicht
erreicht. Die Gebote, Verbote und Ermahnungen Gottes sind stets auf die Entwicklung
und die Erziehung der Menschen ausgerichtet und derjenige, der entgegengesetzt zu dem,
was das göttliche Gesetz aufzeigt, handelt, wird keine Entwicklung bei sich feststellen,
sondern stattdessen scheitern. In manchen Kulturen wird derjenige als gescheitert
angesehen, der ohne zu heiraten von dieser Welt geht, jedoch ist es in der Lehre des
Koran so, dass derjenige zu den Gescheiterten gehört, der die Gesetze Gottes ignoriert
und in den eigenen Einflüsterungen und Gelüsten untergeht und letztendlich seinen
Zweck nicht erfüllt.
Adam und Eva haben von dem, was sie nicht kosten durfte, gekostet und augenblicklich darauf,
folgten drei schlechte und dramatische Ereignisse:
1. Ihre Hässlichkeit wurde offengelegt; Sie verloren ihr Ansehen und ihre Würde wurde für
alle Ewigkeit befleckt.
2. Sie verließen vor dem festgesetzten Zeitpunkt das Paradies und verloren den ihnen
gegebenen Segen und die Sicherheit.
3. Es traf sie die Schuld und Ermahnung durch den gepriesenen Gott.
Und hätten Adam und Eva mehr Nutzen aus ihrem Verstand Nutzen gezogen, so hätten sie sich
nicht in diesen Problemen wiedergefunden. In den Überlieferungen liest man, dass als die Engel
Adam und Eva an jener Tat hindern wollten, ihnen (von Gott) gesagt wurde: Hindert sie nicht.
Ich habe beiden einen Verstand gegeben und ihnen die Anordnung des Verbotes auf klare Art
und Weise ersichtlich gemacht. Sie müssen durch die Nutzung ihres Verstandes selbst das
Richtige vom Falschen unterscheiden und ihren Weg bestimmen.
So wird überliefert: Jesus (Isa) ging allein für die Anbetung auf einen hohen Berg. Der Teufel
(Shaytan) kam und sagte: Du hast solch einen Rang erreicht, dass du die Toten zum Leben
erweckst und die Kranken heilst. Betrachtest du Gott in Anbetracht dessen noch als den (einzig)
Allmächtigen? Jesus sagte: Jawohl, all dies geschieht mit Gottes Erlaubnis und dem, was er
vorgesehen hat und ich betrachte Gott als den (einzig) Allmächtigen und Beschützer. Der Teufel
entgegnete ihm: Wenn du Gott als allmächtig betrachtest, so stürze dich von dieser Erhöhung
hinunter, sodass wir sehen, wie er dich zu schützen vermag. Er antwortete: „O du Verfluchter, du
suchst mich zum Selbstmord zu drängen, obgleich Selbstmord ein Gesetzesbruch gegenüber Gott
ist.“
Zweitens liegt diese Tat nicht in dem, was Gott erlaubt hat, und er gab mir einen Verstand und
hat mir geboten, dass die Taten stets vernünftig sein müssen. Drittens, es gehört sich nicht, dass
ein Diener in seinem Rang als Diener eine Tat begeht und Gott mit dieser testen will. Dies
gebührt dem Diener nicht.
Der Einfluss des Teufels auf die Familie
Dann sprachen wir: „Oh Adam! Dieser (Iblis) ist dein Feind und der Feind deiner Ehefrau!
Damit du nicht aus dem Paradies hinausgeworfen wirst, sodass du der Anstrengung und des
Leides erfasst wirst! Einige Segnungen des Paradieses gibt es dort für dich, unter anderem, dass
du dort keinen Hunger haben wirst, nicht unbekleidet sein wirst und keinen Durst haben wirst
und die Wärme der Sonne dich nicht belasten wird.“ (Al-A`raf | 7:20.116ff.)
Erstens: Allah gab dem Propheten Adam eine Empfehlung und rang ihm ein Versprechen ab.
Die Empfehlung war, dass der Teufel der Feind Adams und Evas sei und dies solle Er (Adam:
a.), niemals vergessen. Das Versprechen ist dies, dass Allah Adam (a.) und seiner Frau Eva (a.),
durch das Paradiesische bereichert , solange sie sich nicht von Iblis täuschen lassen. Der Prophet
Adam (a.s.) hat sich selbst ebenfalls dazu verpflichtet und hat die Verantwortung auf sich
genommen, dass er die Empfehlung und den Ratschlag Allahs ernst nimmt und auf sich und
seine Familie Acht gibt, sodass ihre Freude und Seligkeit nicht durch Unzufriedenheit und
Schlechtigkeit (schlechter Lebensausgang) ersetzt wird. Diese Empfehlung gibt Allah nicht nur
Adam und Eva (a.) , sondern allen Menschen , sodass dieses Versprechen, die Vereinbarung und
diese Verantwortung auch für uns gültig ist. Wir haben alle die Pflicht, uns vor dem Teufel zu
hüten und unsere Familien vor dem tückischen Schaden des Teufels zu schützen.
Der Teufel hegte den Plan, Adam und Eva (a.) aus dem Paradies zu vertreiben. Der Plan von
Iblis (Teufel) wurde auf sie beide ausgerichtet. Ab hier stellt sich auch heraus, dass kein
menschliches Wesen vor dem Teufel vollkommen sicher ist. Sowohl Mann als auch Frau sind
von der Feindschaft des Teufels verschont und alle beide befinden sich in der Reichweite der
Willenslenkung, der Feindschaft und der Teufelsverführung. Der Teufel erhofft sich, jede Person
in die Irre zu führen . Deswegen soll sich keiner von der Feindschaft des Teufels verschont
fühlen. Wenn sich Mann oder Frau vom Teufel irreführen lassen, wird sicher die ganze Familie
Schaden erleiden. Sicherlich ist auch andererseits wichtig zu sagen, dass man immer auf die
Barmherzigkeit Allah hoffen soll. Adam (a.) war sich selbst der langwierigen Feindschaft des
Teufels bewusst, zumal Iblis bekanntermaßen nicht bereit war, sich mit den Engeln vor Adam
(für Allah) bis zur Erde zu verneigen. Zweitens ist der Prophet Adam als Leiter und Verwalter
der Familie dazu verpflichtet, auf den privaten Lebensraum der Familie und auch das Ansehen
der Familie zu achten, solange der Teufel nicht in diesen eindringen kann. Dies ist jene
beschwerliche Pflicht, welche die externe Führungskraft (gemeint ist der Mann) und die interne
Führungskraft (gemeint ist die Frau) übernehmen müssen.
Zweitens: Im Paradies gab es keine Anstrengungen und Mühen für Adam und Eva (a.) und
ihnen wurden Nahrung, Kleidung und Unterkunft direkt von Allah gesichert. Deshalb besagt der
ehrenhafte Vers des Korans: „Oh Adam, pass auf, dass der Teufel nicht der Beweggrund zu
eurem Ausritt aus dem Paradies wird und halte dich von Schwierigkeiten und Bemühungen
fern“. Grundsätzlich hat es sich der Teufel zur Aufgabe gemacht, die Menschen zur Anstrengung
zu verleiten. Der Teufel will, dass die menschlichen Wesen aus dem Paradies verbannt werden
und dies gilt sowohl für das individuelle Paradies des Menschen, das familiäres Paradies und das
jenseitige Paradies. Er (der Teufel) will nicht zulassen, dass die Menschen im Diesseits das
Paradies der Denkweisen, das Paradies der Wertvorstellungen und das Paradies der Taten
vorfinden. Weiter will er auch nicht, dass die göttlichen Denkweisen und die menschlichen
Wertvorstellungen die Reinen (Ahlul Bait a.) und wünschenswerten Taten den Menschen
erreichen. Zweifel und Unsicherheit in die Familie zu bringen, ist ein weiteres Ziel des Teufels
im Diesseits, sodass er beabsichtigt, dass die Familien aus diesen Gründen zerbrechen und sich
somit trennen. Genauso will er, dass dem Menschen der Eintritt in das jenseitige Paradies
verwehrt wird.
Drittens: Im Paradies waren für Adam und Eva (a.) alle Segnungen verfügbar. Jedoch aufgrund
eines Interesses war es derFamilie verboten, die Früchte des besonderen Baumes zu essen.
Nachdem Allah den Propheten Adam (a.) die geistigen Verpflichtungen des Familienvertreters
gelehrt hatte, werden ihm nun auch die Eigenschaften des familiären Paradieses erwähnt, welche
sozusagen auch die materiellen Pflichten des Familienvertreters und der Familienführung sind.
Deshalb wird gesagt:
• Du wirst keinen Hunger haben
• Du wirst nicht unbekleidet sein
• Du wirst nicht durstig sein
• Die Wärme der Sonne wird dich nicht belästigen
Dementsprechend sind unter anderem die Beschaffung von geeigneter Nahrung und Wasser,
Kleidung und Heim und auch ebenfalls die angebrachte Unbeschwertheit, die Verpflichtungen
des Familienvertreters und der Familienführung. Ebenfalls sollten sich die Führungskräfte der
Großgemeinschaft dazu verpflichten, sich um diese Angelegenheiten zu kümmern und die Dinge
zu beschaffen. Demzufolge muss eine Ebene angestrebt werden, welche über der Ebene der
Familie liegt, sodass die Familien einen Nutzten aus den materiellen Segnungen ziehen können.
So erkennen wir heute leider, dass viele der ausländischen Führungskräfte bei der Erschaffung
alltäglicher Notwendigkeiten untauglich sind. Die erbarmungslose Tötung von Frauen und
Kindern in Gaza, die Obdachlosigkeit der Menschen im Irak, Syrien und Bahrain und die
Unsicherheit in weiteren Orten dieser Welt sind ein Hinweis auf diesen bitteren Plan, welcher die
Basis der Familien gefährdet. Von Allah dem Allmächtigen wünschen wir uns, dass wir alle mit
den menschlichen Verpflichtungen erfahrener werden und bei der Durchführung dieser
menschlichen Verpflichtungen erfolgreich sind.
Die Macht des Teufels
Die Verlockung beziehungsweise Verführung des Teufels ist die wichtigste oder sogar die
einzige Macht, die ihm bei der Verwirklichung seiner teuflischen Absichten zur Verfügung steht.
Genau diese Verführung kann bei der Zerstörung der Familie eine wichtige Rolle spielen oder
zumindest dazu verleiten, dass der Wert der Familie sinkt und das Zufriedenheitsverhältnis des
Ehelebens abnimmt. Deswegen müssen die Familien die Verführungen des Teufels erkennen und
durchschauen, sodass sie vor der List des Teufels in Sicherheit bleiben. Jedoch ist das Pronomen
im Satz der gesegneten Sure Ta Ha in der Einzahl formuliert worden, wohingegen das Pronomen
in der gesegneten Sure A`raf in der Dualform ausgedrückt worden ist. Auf jeden Fall besitzt die
Verführung des Teufels mehrere Säulen:
1. Der Ursprung der absurden Einbildung: Die Teufelsverführung ist eine Kette von
absurden Gedanken und Einbildungen, welche im Innern des Menschen aufkommen
können. Allerdings ist eben dieser Teufel der wichtigste Ursprung dieser absurden
Einbildungen. Gelegentlich können auch Lustbegierden und Menschen, welche teuflische
Eigenschaften in sich tragen uns auf einen teuflischen Weg bringen. Vielleicht ist der
wichtigste Weg zur gegensätzlichen Handlung dieser Teufelsverführung der Glaube an
Allah und die Zuversicht. Hierzu wird auch geraten, sich mit weisen und
vertrauenswürdigen Menschen zu beraten und ihnen die Probleme anzuvertrauen.
2. Falsche Informationen: Falsche und gelogene Informationen sind die Basis der
teuflischen Verführungen. Sie können auf den teuflischen Weg führen und enormen
Schaden mit sich bringen. Die Verführung des Teufels wird oftmals von Lästern, falscher
Beurteilung und hinter dem Rücken eines Menschen Reden begleitet. Manchmal wird
dies auch durch einen falschen Schwur oder eine gelogene Aussage bekräftigt.
3. Ein Teilhaber, welcher der teuflischen Verführung untersteht, und einer der wirksamen
Pfeiler dieser teuflischen Verführung ist das Existieren einer weiteren Person, die vom
Teufel bereits verführt worden ist und welche in Wirklichkeit ein Partner und ein
Mitspieler des Teufels ist.
Weitere Pfeiler dieser Verführungen des Teufels sind täuschende Versprechungen, täuschende
Warnungen und täuschende Reden, welche sich nach außen hin mit friedlichem Gesicht zeigen.
Es sollte uns in Erinnerung bleiben, dass der Teufel sich niemals mit einem gemeinen Gesicht
zeigen wird. Er wird versuchen, den Menschen mit einem ruhigen, sanften, passenden Gesicht
gegenüberzu treten und mit einer Mentalität, die Ihnen vertraut erscheint und die sie somit zu
ihm lockt.
Hierbei sagt der Teufel: „Soll ich dich (Mensch) etwa nicht wegweisen?“ An einer anderen Stelle
sagt er: “Ich bin für euch beide (Adam und Eva) ein Ratgeber und Gönner.“ Diese Reden des
Teufels erinnern an Menschen, die äußerlich eine positive Persönlichkeit haben und ihrer
Meinung nach „Klasse“ und „Prestige“ besitzen, jedoch im Inneren verdorben sind und deren
Worte zugrunde richten. Seyyed ibn Tawus sagte in einer geistreichen Aussage: „Anfangs kam
der Teufel mit der Parole der Wegweisung und Führung auf den Menschen zu und verführte und
verlockte ihn danach. Wehe uns, denen der Teufel anfangs und offen mit dem Ziel der
Täuschung begegnet.“ Allerdings wird in einer Aussage von dem Nahen Allahs gesagt: „Solange
der Teufel lebt, kann sich keiner komplett vor ihm sicher fühlen und man sollte immer auf sich
achtgeben!“
Die wichtigsten Gegenstände, mit welchen der Teufel die Menschen verführt, sind zwei Dinge:
1. Die absurde Einbildung des ewigen diesseitigen Lebens, nämlich dass der Mensch ewig im
Diesseits leben wird. 2. Das Erreichen von Reichtum und hohen Stellungen.
Hier muss der Mensch wissen, dass es wahrhaftig die Wahrheit ist, dass der Besitzer der
wirklichen Existenz nur Allah ist und Ansehen und Erniedrigung in Seinen „Händen“ liegen.
Deswegen sollten wir alles, was wir wollen, nur von ihm fordern und wünschen, da wir
ansonsten einen versteckten Götzen anbeteten und somit in Schwierigkeiten gerieten. Ein klares
Beispiel für die teuflische Verführung sind auch Speisen und Getränke. Speisen, die nicht
religionsgesetzlich „rein“ sind oder sogar als zweifelhaft betrachtet werden, sind der Grund
dafür, dass die Familie aus der Zufriedenheit gleitet.
Die Sucht nach Drogen, Alkohol und zu Speisen, welche im Islam als verboten gelten, zerstören
die Basis und Grundstruktur der Familie und so erinnern uns die Verse des heiligen Quran daran,
dass wir uns diesen Dingen fernhalten sollen. Die verbotenen Dinge sind aus den Gründen des
vollkommenen Wissen Gottes verboten und dienen uns Menschen dazu, dass wir das
bestmögliche Leben erreichen. Das bedeutet, dass wenn die Nahrung vom Äußerlichen her auch
nicht schädlich erscheinen mag, sie sicherlich dennoch körperlich, seelisch oder geistig einen
Schaden im menschlichen Wesen verursacht, da es sonst keinen Grund dafür gäbe, dass Allah
der Gnädige und Nachsichtige dies seiner geliebten Schöpfung verboten hat.
Heutzutage sehen wir, dass es eine Anzahl von sogenannten Verteidigern der Frauenrechte oder
auch Frauenberatern gibt, welche die Frauen dazu anregen sich von ihren Familien zu trennen.
Sie zerstören mit Täuschung und List das Paradies der Familie. Die Frauen und Männer sollen
wissen, dass sie sich nicht von diesen Listen betrügen lassen sollten und außerdem sollte ein
vernünftiger Mensch versuchen, mit Geduld, Standhaftigkeit und eigenen Händen den Zustand in
der Familie zu verbessern. Die Trennung von allem kann nicht die Lösung für all unsere
Probleme sein. Die Probleme bedürfen Lösungen, denn ansonsten besteht die Gefahr, dass Ehre
und Ansehen der Familie vernichtet werden, denn die Probleme blieben so dennoch endlos
bestehen. Deswegen sollten Familienberater, besonders die, welche eine Beratung der Frau
tätigen, mindestens drei Bedingungen erfüllen: 1. Der Berater sollte wissend sein und ein
Experte in seinem Bereich. 2. Er sollte Kenntnis über die Religion haben, gläubig sein und
Glaubensstärke besitzen. 3. Er sollte mitfühlend und gönnend sein.
Vertrauen und Reue
Nach der Auffassung des heiligen Korans ist die Familienandacht und das Ersuchen um
Vergebung das Geheimnis der Beständigkeit der Familie und der Schlüssel zum familiären
Glück. Gott sagt uns in den heiligen Versen des Koran: „Daraufhin empfing Adam von seinem
Herrn Worte, worauf Er ihm verzieh; wahrlich, Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige.“ (alBaqara
| 2:37)
Die oben genannten Verse beziehen sich auf die erste quranische Familie Adam und Eva, welche
ihren Eid vor Gott durch Habsucht und Gier nach dauerhaftem Wohlbefinden vergessen hatten
und durch Einflüsterungen des Satans getäuscht wurden. Dadurch verloren sie Gottes Gunst für
einen weiteren Aufenthalt im Paradies und bereiteten sich Ungemach und Kummer. Dies
bedeutet, dass das Vertrauen in Satans Versuchungen nicht nur fatale Folgen für diese Familie
hatte, sondern noch weiteren Tadel Gottes nach sich zog. Zusätzlich bedeutete es den Zerfall der
kleinen und glücklichen Familie Adam und Evas, die sich nach der Einsetzung auf Erden
(gegenseitig) verloren haben.
Die oben erwähnten Verse verweisen auf die Reue Adam und Evas. Die ersten Anzeichen ihrer
Reue traten unverzüglich nach Missachtung der göttlichen Gebote in Erscheinung und steigerten
sich im Laufe der Zeit. Das Essen vom verbotenen Baum hatte wie gesagt unvermeidliche
Folgen, nämlich den Verlust des weiteren Aufenthaltes im Paradies. Jedoch gemäß dem Vers in
der Sure Araf bereuten Adam und Eva ihre Tat und ersuchten Gott um Vergebung, die sie
schließlich auch erlangten. Aufgrund dieser aufrichtigen Reue hat Gott der Erhabene Adam
erwählt und ihm den Rang eines Propheten gegeben. Schließlich ist das Glück wieder zu dieser
Familie zurückgekehrt.
Das Wort Reue („Tawbah“) bezieht sich manchmal auf die Menschen und manchmal auf Gott.
„Tawbah“ bedeutet für den Menschen, dass er etwas Begangenes bereut. Für Gott allerdings
bedeutet es, den Geschöpfen die Möglichkeit zur Reue zu geben und diese letztendlich
anzunehmen, wie er es gemäß der Sure Ta Ha (Ta Ha | 20:122) bei Adam und Eva getan hat.
„Tawbah“ bzw. das Reueempfinden nach einem Fehler ist eine Anordnung, welcher der
natürlichen gottgegebenen Veranlagung des Menschen entspricht; Genau wie im Beispiel Adam
nach den Versuchun gen und dem Fehltritt durch seine Intention zu Gott zurückzukehren,
bereute und um Vergebung bat. Das Bereuen nach dem Begehen einer Sünde ist Wajib und somit
unerlässlich. Genauso wie es nach dem Auslassen einer Pflicht, wie z.B. der Verrichtung der
täglichen Gebete, notwendig ist. Jedoch ist das Bereuen einer unerwünschten Tat („MakruhTat“)
oder das Unterlassen einer empfohlenen Tat („Mustahab-Tat“) lediglich empfohlen.
Wie wir sehen, gibt es mit der Annahme der Reue von Adam keine Erbsünde, für die jemand
aufkommen müsste. Und ein jeder ist individuell für seine eigenen Sünden verantwortlich.
Zudem hatte Adam nicht gesündigt (gegen kein Verbot verstoßen), sondern die bessere und
empfohlene Tat unterlassen, nämlich nicht von dem verbotenen Baum zu essen. Seine Reue war
somit eine empfohlene Reue.
In dem kompakten Bericht über die Geschichte von Adam im heiligen Koran sind die einzelnen
Schritte über seine Rückkehr nicht erwähnt. Aber in einigen Überlieferungen wird gesagt, dass
Adam und Eva nach dem Austritt aus dem Paradies in Mekka gelandet sind. Der Prophet Adam
gelangte auf den Berg „Safa“ neben der Kaaba und siedelte dort. Daher wurde dieser Berg nach
ihm „Safiullah“ (der Gereinigte Gottes), benannt. Eva ließ sich auf dem Berg daneben nieder,
welcher nach ihr „Marwa“ (Frau) benannt wurde.
Gemäß den Überlieferungen von Imam Sadiq (a.) warf sich Adam (a.) nach der Einsetzung auf
Erden 40 Tage lang jeden Morgen weinend nieder. Der Engel Gabriel kam zu ihm und fragte,
warum er weinte, woraufhin Adam antwortete: „Warum soll ich nicht weinen, wo Gott mich von
seiner Nähe ausschloss und mich auf Erden landen ließ.“ Gabriel erwiderte: „Oh Adam, bitte
Gott um Vergebung und kehre zu ihm zurück.“ Adam fragte, wie er dies machen solle. Somit
nahm Gabriel ihn mit zu dem Ort „Mina“, um dort zu übernachten. Am nächsten Tag ging er zu
dem Berg Arafat („Tag von Arafat“). Wie Gabriel es ihn lehrte, vollzog er am Nachmittag die
rituelle Ganzkörperwaschung („Ghusl“) und rastete nach dem Nachmittagsgebet in Arafat. Dort
empfing er entsprechend der koranischen Erkärung die Worte seines Herren.
Hier sind einige der Meinung, dass es sich dabei nicht um wirkliche Worte handelte, sondern
eher um innere Eingebungen in Verbindung mit einigen Handlungen, denn zu der Zeit
beherrschte Adam das Sprechen noch nicht. Sie sind darüber hinaus der Meinung, dass Adam
seine Reue und sein Bedauern durch das Eilen zwischen Safa und Marwa deutlich machte und
daher zählen diese Berge zu den Zeichen Gottes.
In diversen Überlieferungen steht, dass Adam während seiner Reue und Rückkehr zu Gott große,
herrliche Namen am göttlichen Thron sah und herausfand, dass es sich dabei um die Namen der
beliebtesten und besten Diener Gottes handelte. Ibn Abbas soll den Propheten über die Worte
befragt haben, welche Adam vernommen hatte, als Gott Adams Reue annahm. Der Prophet (s.)
sagte: Adam (a.) bat Gott beim Recht des Gesandten Mohammad (s.), der geehrten Fatima (s.a.)
und dem Recht Imam Hassans (a.) und Imam Husseins (a.) seine Reue anzunehmen und Gott
kam dieser Bitte nach. Gebete, das Bereuen sowie das Ersuchen der göttlichen Vergebung sind
Teil der spirituellen Bedürfnisse für die Aufrechterhaltung des familiären Fundaments und
gehören zu den Stützpfeilern einer Familie. Besonders gilt dies von den gemeinsamen Gebeten,
wie sie auch Adam und Eva verrichtet haben. Die Reue von Adam und Eva führte zu dem
erneuten Glück der beiden. Es gehört sich, dass jeder gläubige und weise Mensch, ob Mann oder
Frau, besonders in der familiären Umgebung seine Fehler int Wort und Tat erkennt, annimmt
und versucht sie wiedergutzumachen.
Dass manche sagen, die richtige Meinung, ist (und bleibt) nur die meinige – ist nicht immer
aufrichtig. Denn jeder Gläubige sollte immer, wenn er realisiert, dass er einen Fehler begangen
hat, von seinen falschen Worten Abstand nehmen und diese bedauern und nicht darauf beharren,
denn dies wäre ein größerer Fehler als die eigentlichen Worte selbst. Es gibt leider viele
Familien, in denen der Mann oder die Frau einen begangenen Fehler nicht akzeptieren und
einsehen wollen und durch diese Sturheit der gesamten Familie schaden. Eigene Fehler nicht
anzuerkennen gehört zu den Listen des Teufels und schwächt die Persönlichkeit und die
menschliche Seele.
Wenn man nicht lernt und übt, sich in der Familie, welche unsere erste soziale Institution ist,
für begangene Fehler zu entschuldigen, wird die Gesellschaft mit Problemen konfrontiert,
welches wir heutzutage bedauerlicherweise erleben. Man sieht auch, dass diejenigen, die die
Auslöser und Unterstützer der terroristischen Organisationen sind und diese auf Menschen in den
(jeweiligen) Gebieten gehetzt haben, sich aus Selbstüberschätzung und Stolz nicht bei der
Menschheit dafür entschuldigen wollen. Selbst wenn sie gelegentlich hier und da etwas zugeben
oder andeuten, so nehmen sie diese Aussagen aufgrund des äußeren Drucks unverzüglich wieder
zurück.
: Soziale Netzwerke
: Kontakte
Iran: 025-37742534
: Adresse
Iran, Qom, Safaieh St., Sepah Alley, Alley 4, Nr. 18